Mit dem richtigen Kaffee die Welt retten

Mit dem richtigen Kaffée die Welt retten – Caffetiera/Mokkamaschine versus Kaffetabs |

Zuegegeben: sie haben mich immer begleitet. Mein Leben lang. Seit ich denken kann. „Espressokanne“ haben wir sie in München genannt. Zu Hause hatten wir sie. Im Wohnwagen. Bei Oma am Ofen.

Man kann über die Bezeichnung der Kanne eine wahrlich komische Diskussion führen. Kommt darauf an, in wie fern man ein Kaffeekenner ist und wie genau man es damit nimmt. Oder wie ernst man sich an und für sich nimmt.

Die von Alfonso Bialetti 1933 entwickelte „Moka Express“ ist die Urmutter aller „Espresso-Schraubkannen“, wie man sie auch gern benennt. Sie wurde damals schon aus Aluminium gefertigt. Was auch immer wieder zu Gesundheitsdiskussionen geführt hat. Wer also ganz besonders vorsichtig sein will, oder einfach nur zu viel Geld hat, kann heute auch eine Edelstahl-Variante der Moka Express kaufen. Der Opponent würde darauf entgegnen, das das Aluminium das möglicherweise und auch dann nur in viel zu geringen Mengen abgegeben würde, verglichen mit der ohnehin täglichen Aufnahme durch unsere Nahrung, ja nur dann freigesetzt würde, wäre die Kanne beschädigt. Also…

Doch ich schweife ab.

Genau genommen macht die „Moka Express“ nämlich keinen „Espresso“, sondern „Mokka“. Für die Zubereitung von Espresso benötigt man nämlich 9,0 bar und das kann so eine liebe kleine Mokkamaschine selbst wenn sie sich sehr anstrengt nicht aufbringen. Maximal 1,5 bar schaffen die „Stärksten“ unter ihnen. Nun nennt der Deutsche sie aber „Espressokanne“. Der Österreicher bleibt sprachlich versierter und originaler bei der „Mokkakanne“. Wobei man ehrlich sagen muß, das der „Espresso“, den man im Wiener Kafféehaus besser nicht bestellt dort gern als „Mokka“ geführt wird, wenn er kein „Kleiner Schwarzer“ ist. Die Italiener nennen die Kanne schlichtweg „Bialetti“ oder auch „Caffettiera“, was soviel wie „Kaffekanne“ bedeutet. Und einfach am schönsten klingt. Meine heißt jetzt „Caffettiera“. Und um die Verwirrung komplett zu machen, muß man sagen, das der „Espresso“ in Italien“ auch einfach mit „Un Caffe“ bestellt wird.

Genug der Geschichte… Warum eine Bialetti? Eine Caffettiera? Ich habe sie in drei verschiedenen Größen. Für 2, für 4, für 6 Tassen. Wenn ein großer Brunch bevorsteht, stelle ich alle gleichzeitig auf eine große Platte. Et voilà.

Der Kaffée ist gut. Billig. Nachhaltig. Schnell. Denn:

  1. Ich verbrauche genau die Menge an Wasser, die benötigt wird.
  2. Ich benötige keinen  extra Kaffeefilter. Das Pulver kommt direkt in die Tasse.
  3. Man kann den Kaffeesatz direkt im Biomüll oder auf dem Kompost entsorgen.
  4. Kaffeesatz kann auch als Dünger gegen Nacktschnecken eingesetzt werden (die laufen dann so schnell, das sie sich nicht mehr auskennen ;-) ) Nicht bei Kübelpflanzen!!
  5. Kaffeesatz ist ein natürlicher Kühlschrankdeo: abgekühlt in den Kühlschrank, hält etwa 4-5 Tage.
  6. Der Kaffee ist in knapp 3 Minuten fertig. Auf der Restwärme kann man gut Milch, Sojamilch für Kaffee oder Müsli warm machen.
  7. Keine Ressourcenverschwendung für die Herstellung und Entsorgung oder das angebliche Recycling der Kapseln.
  8. Es ist tausend Mal billiger. 50 Stück Nespresso Kapseln kosten 35.-€, pro Kaffee also knapp 1,50€. In Italien kriegt man einen wirklich guten Espresso an der Bar um 1.-€. 250g Kaffee kosten zwischen 4.-€ und 8.-€,. Wobei nicht immer die teuersten die Besten sind. Damit mache ich circa 40 Tassen Kaffee. Damit kostet eine Tasse Kaffe 10 bis 20 cent. Und da hat man schon richtig tollen Kaffee.
  9. Man kann diesen Kaffee genauso „flavourn“. Natürlich mit einer Messerspitze Zimt oder Karadamom. Oder einer Zimstange in der Kaffedose. Oder einfach danach einen Kaffesirup dazu geben.

Gründe warum man lieber die Finger von Tabs-Espressomaschinen lässt:

  1. Kapseln sind umweltfeindlich. Sie müssen hergestellt, entsorgt, gereinigt und recycelt werden.
  2. Viele Firmen bauen jetzt erst fragliche Recycling Kampagnen auf. Dafür kann man eine Sammeldose im Shop um 80.-€ kaufen. Was noch lange nicht heißt, das die Kapseln entsorgt werden.
  3. Die Kapseln müssen zum Recycling gebracht werden.
  4. George Clooney ist schön anzusehen, aber tausend mal besser in Filmen.
  5. Kapseln kaufen ist mühsam. Nur in bestimmten Shops.
  6. Bestellen ist erst ab 200.-€ Bestellwert Versandkosten frei. Dabei sind die Kapseln schon teuer genug.
  7. Maschinen müssen vorheizen. Man vergisst gerne sie auszuschalten.
  8. Das Wasser im Tank wird ebenso gerne vergessen.
  9. Dünger oder Kühlschrankdeo aus Kapseln rausdrücken ist mühsam.
  10. Aluminium ist ein wertvoller Rohstoff, der für diese Kapseln als Wegwerfware verwendet wird.
  11. Für Aluminium Abbau (Bauxit) wird tropischer Regenwald abgeholzt.
  12. Hat man Angst vor dem Aluminium einer Schraubkanne, muss man die auch vor den Aluminium Kapseln haben.
  13. Die Kapseln mit bis zu einem Preis von 1,50€ pro Tasse sind teuer!!

Facts

Aluminium ist äußerst ernergieaufwendig in der Produktion, daher ist die Einzelverpackung der Portionen erst einmal umweltschädlich. Tatsächlich kann Aluminium recycled werden, der Energieverbrauch hierbei liegt laut Einschätzung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) bei mindestens 17% des Aufwands bei der Herstellung, also etwa 2400 kWh/Tonne. Die Säuberung der Pads ist da noch nicht mitgerechnet.

Die bunten Kaffeekapseln, von denen jährlich 5 Milliarden eingesetzt werden, bestehen aus Aluminium. Nach dem Kaffeebrühen landen sie im Mülleimer. Pro Jahr werden 4.000 Tonnen Aluminium gebraucht, nur damit Kaffeekochen ein Ausdruck von Lifestyle wird.



Der Abbau von Aluminium in riesigen Tagebauminen ist besonders umweltschädlich, die Verhüttung des Aluminiumerzes (Bauxit) extrem energieintensiv. Beide gehen auch zu Lasten des Regenwaldes. Der zur Aluminiumproduktion benötigte Rohstoff Bauxit wird im Amazonasregenwald in Brasilien im Tagebau abgebaut. Um an die Vorkommen zu gelangen, wird der Regenwald großflächig abgeholzt. Die anschließende Aluminiumgewinnung aus Bauxit ist extrem umweltschädlich und energieintensiv, denn um eine Tonne Rohaluminium zu gewinnen, sind 14.000 Kilowattstunden Strom nötig.

(Quelle/Petition: http://www.utopia.de/gruppen/aktionen-und-petitionen-357/diskussion/keine-kaffee-kapseln-auf-kosten-des-191783)

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