Leben in “Absurdistan”

Leben in “Absurdistan” – Ein kleines Ketzerbrevier gegen den Weltuntergang anlässlich des 21.12.2012 |

THEMA: HOFFNUNG

Es folgt ein kleiner Exkurs nach Absurdistan. Gefolgt von der Erklärung, warum es unbedingt notwendig ist, diesen Planeten zu retten und Menschen zu lieben! Lasst Euch also nicht von den Fakten abschrecken. Bitte! Und warum die Ausrede “Die Welt geht eh unter” nicht gilt.

Doch zunächst zu Absurdistan: Ganz ehrlich: Es gibt schon (fast) alles auf der Welt! Und das im Übermaß. Wir leben schon längst in der Absurdität. Ständige Konsumaufforderungen. Ein Leben in einer Welt, in der uns die Entscheidungen abgenommen werden, wobei die Reduktion von Konsum und Müll schön in unseren Händen gelassen wird.

FACTS

  • Wir halten drei Mal so viele Rinder auf Erden wie es Menschen gibt. Und trotzdem herrschen über 50% der Erde Armut und Hunger, während wir im “goldenen Westen” Essen wegwerfen und, um keinen Leidensdruck beim übermäßigen Fleischverzehr zu haben, Tiere ganz einfach zu Fleisch erklären. (http://thekindlife.com)
  • Pro Jahr werden weltweit 80 Millionen T- Shirts hergestellt. Durchschnittlich also mehr als 10 für jeden Erdbewohner. Und die Altkleidercontainer quellen über, weil sich die Mode mittlerweile schon in einem Sommer einmal durch alle Jahrzehnte wechselt. (http://www.keinheimfuerplastik.at/plastikfreie-zone/)
  • Wir lassen uns von geklonten Werbegesichtern einreden, das wir die “neue verbesserte Rezeptur” einer “Eh-nix-was-den-Namen-Lebensmittel-überhaupt-verdient-Packerlsuppe” unbedingt kaufen müssen, damit das Leben endlich das wird, von dem wir träumen.
    (http://foodwatch.de/buch_essensfaelscher/index_ger.html)
  • Wir “brauchen” den neuen “Superduperüberdrüber- Flachbildschirm” mir einem Viertelzoll mehr Bildschirmdurchmesser, um endlich bei der Fußball WM zu sehen, was die Jungs drunter tragen. Und natürlich, um glücklich zu sein! “Fast” könnte man unterstellen, auch Elektrogeräte hätten ein Ablaufdatum, wenn sie dann nach gut einem halben Jahr die “Patschen strecken”/ “ersterben”.
    (http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/obsoleszenz-produzieren-fuer-die-tonne-72167.html)

In einer Welt, wo “Geiz geil ist” ersetzt das “Ich muß haben” das “Ich brauche”.

Die kleinen, schönen Dinge des Lebens sind nur noch “Kram” oder “Zeug”, an dem wir uns zu schnell absehen und es “muß ja was Neues her”, weil “diese Weihnachten ist violett sooooo schick für den Baum”.

Alles was uns dann, wie der so “trendige türkise Weihnachtsschmuck im maritimen Style” vom letzten Jahr und alles was wir sonst so aus oben genannten Absurditäten über behalten, sammeln wir dann in immer weiter wachsenden “Self Storages” … um …. . Ja, wofür eigentlich?

Aber die Frage ist doch eigentlich: womit bist du selbst wirklich glücklich?

Ich glaube man kann keinem Menschen Verzicht diktieren. Per Gesetz wird sich schon allein aus wirtschaftlichen Interessen nichts ändern. Also ändern wir’s doch lieber selber, solange wir können. Ich bin lieber Teil einer Veränderung, als Teil des Stillstandes. Des Abwartens und “Andere-meine-Probleme-lösen-Lassens”. Ich schaue lieber hin als weg. Und es sind viele die so denken. Egal welchen Alters. Egal aus welcher Gesellschaftsschicht. Es macht glücklich! (Wenn ich zum Beispiel den Zuspruch lese, den ihr mir gebt!) Vor allem, wenn man sich nicht selbst unter Druck setzt alles ändern zu müssen. Das kann keiner! Und schon gar nicht alleine!

Wir, jeder einzelne von uns, sind ein Anfang. Die Entscheidung auf welcher Seite man steht ist die, die glücklich macht. Das kann sein, wenn man schon viel erreicht hat und einem trotzdem etwas fehlt. Oder wenn man gerade auf der Suche ist. Oder wenn es einfach ein Wunsch in einem selbst ist, etwas zu tun.

Kurzum: “Jeder kann jeden Tag einen entscheidenden Unterschied machen“. “Everybody can make a difference. Every Single day“. (Dr. Jane Goodall)

Jeder noch so kleine Beginn ist wichtig. Jeder noch so kleine Beginn schafft Veränderung. “Ripple Effect” sagen man auf angloamerikanisch so schön. Wirf selbst den kleinsten Stein ins Wasser und er zieht riesige Kreise. Fang klein an und es wird mehr und mehr. Überfordert dich nicht und sei kein Gutmensch. “Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst” (Gandhi)

Letztendlich macht die Haltung “Der Mensch verdient es nicht anders als unter zu gehen” ja zwangsläufig unglücklich. Du bist dir also selbst nichts wert? Andere sind dir nichts wert? Damit erniedrigt man sich ja, lakonisch gesagt, selbst. Selbstbeschimpfung hat noch nie etwas geändert und sicher noch nicht glücklich gemacht.

Und den “Ast auf dem man sitzt abzusägen” ist doch schon im Ansatz reichlich seltsam, selbst wenn man nicht weiß, wann er bricht, doch irgendwie ein maues Gefühl…

Sei ein “Grund zur Hoffnung“. Gib “Grund zur Hoffnung”. (Dr. Jane Goodall)

Hoffnung ist viel schöner als eine dunkle Zukunft und der Gedanke “Es ist eh wurscht”. Irgendwann merkst du, das dich weder die nächste PS-Stufe an deinem Auto noch der neueste Computer, noch ein noch größerer Kleiderschrank glücklich machen. Das Glück liegt in dir. In deinem Handeln. Deinem Denken.

Gib den Dingen Ihren Wert. Respektiere sie. Ausgerechnet in Kuba überfiel mich – und mir ist klar, wie seltsam das angesichts eines Landes ist, in dem man nicht ausreisen darf – eine seltsame “Romantik”: Ich schaute einem Mann auf der Strasse zu, wie er ein Feuerzeug zusammen fügte. Auf seinem Tisch lauter Feuerzeugeinzelteile: sorgsam getrennt und geordnet, da noch brauchbare Feuersteine, da ein Zündrad. Dann sah ich ihm zu, wie er ein neues aus dem “Müll” erschuf. Eigentlich gab er jedem einzelnen Teil auf seinem kleinen Tisch einen Wert. Eine Bedeutung. Eine Aufgabe. Ich bewunderte die Sorgsamkeit und Akribie. Den Respekt.

Respekt. Wir haben die Welt nicht erschaffen. Wir könnten das gar nicht einfach so. Sie ist ein Wunder. Ein Zauber. Sie gibt uns immer noch Rätsel auf. Und das gebietet nicht etwa Respekt?

Es gibt viele großartige kreative Menschen. Wir haben so viel großartiges bereits geschaffen. Es wäre doch traurig an Machtsucht unterzugehen. Die Welt wird immer präsenter und kleiner durch die Vernetzung. Wegschauen ist ohnedies unmöglich.

Werden wir doch einfach selbst verantwortlich und retten die Welt. :-)

Wer Spaß daran hat, und Spaß soll das Gänze machen: “99 Gründe warum die Welt nicht untergehen darf” – http://www.99gruende.de/german/ * eigenen Film hochladen und Teil der Doku werden *

In dem Sinne: Have fun while saving the world!!

21. November 2012 Hoffnung

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