Wie ich ein Cowgirl wurde

Wie ich ein Cowgirl wurde und mein Kaffée trotzdem heiß blieb - Mit Thermos-Kafféebecher Plastik vermeiden |

Noch eine kleine Set-Anekdote: kann sich irgendwer vorstellen, was so ein Filmset an einem Tag an Kaffée trinkt?

So viel sei gesagt: Ich will es mir manchmal einfach nicht vorstellen. Gehen wir mal von einem durchschnittlichen Drehtag aus. Du stehst um 6 Uhr auf, versuchst verzweifelt – wirklich verzweifelt – wach zu werden. Meine Bialetti-Schraubmaschine schaut mir höhnisch dabei zu, wie ich den Kaffée zum zweiten mal neben das Kafféesieb ausstreue, und fast glaube ich sie lacht mich aus. Vielleicht ist das auch das verzweifelte quietschen, als ich versuche die Kanne zuzuschrauben. Normalerweise brauche ich für sowas 1 Minute. Doch nicht so um 6h früh! Ich breche jetzt hier sicher keine Lanze für Kafféemaschinen Marke Nespresso und andere Tabswahnsinnige! Denn selbst wenn ich wollte, würde ich um die Uhrzeit nicht mal den einzigen Knopf an so einer Maschine treffen. Die Zeit vergeht schneller als gedacht und es geht um 7h gen Set durch die stille morgendliche Stadt.

Dort angekommen trifft man die anderen morgendlichen Kafféeversager, die sich schon um unsere Futterkrippe, den Cateringbus scharen mit einem einzigen Wort auf den Lippen: Kaffée!!!
Und dann ächzt und stöhnt die Kafféemaschine schon los unter gelegentlichen Pausen des Kaffée- und Wassernachfüllens. Alle 40 Unausgeschlafenen wollen schließlich ins Reich der Wachen übertreten. Manch einer braucht dazu sogar drei große Schwarze. Aber bleiben wir mal bei denen mit normalem Blutdruck. 40 Becher morgens. 40 Mittags. 40 Nachmittags. Und 40 Abends, wenn es lange dauert. 160 Becher sind, (oh mein Gott, selbst die Zahl haut mich um!), denke ich ist trotz mancher Teetrinker und Kafféejunkies ein ganz guter Mittelwert. Denken wir nun auch noch an die 40 Trinkbecher zum Mittagessen für kalte Getränke, macht das 200 Trinkbecher am Tag!

200 am Tag. Stolze 1000 Becher in der Woche. 4000 Becher im Monat. Jetzt ist der Moment, wo ich kurz in Ohnmacht falle… in 6 Monaten 24000 Becher.

24000 Becher für die es keine Chance auf Recycling gibt, da sie einfach im normalen Hausmüll landen. Ich nehme jetzt unser Set als Beispiel, aber das kann jeder für sich selbst hochrechnen – geht man zu seinem Lieblings-Coffee-to-go-Anbieter oder verwendet man eben die Maschine im Büro, die die netten Plastikbecher gleich mit ausspuckt! Coffee-to-go ist ökologisch betrachtet ein Wahnsinn. Dann bekommt man noch die nette Manschette dazu, damit man sich die Finger nicht verbrennt und zum Umrühren killt man gleich den nächsten Baum, der einem als Rührstäbchen einfach nicht mehr so erscheint. Die Plastikumrührstaberl an unserem Set habe ich ehrlich gesagt unterschlagen…. Gegen diesen Wahnsinn muß also etwas unternommen werden…

Kurzum: als ich dieses Jahr in der Urwesternstadt aller Westernstädte in Lone Pine in Californien war (Ja, ich weiß dahin fliegt man!) hat sie mich rot und frech angelacht und mir entgegengeblickt: “One hot Cowgirl” – eine Thermostasse. Da ich schon immer das empfinden hatte, Pferde währen die beste Fortbewegungsmetode für mich, könnte ich reiten, habe ich geantwortet: “Ja! Dich wasche ich gerne aus und trage Dich mit mir umher!”

Fazit

  1. Ich spare 4 Becher pro Tag/ 20 in der Woche/80 in Monat/ auf das Jahr gerechnet 960.
  2. Mein Kaffée bleibt länger warm , somit sinkt die Wahrscheinlichkeit, das ich mir noch einen und noch einen Kaffée holen muß, weil er schon kalt ist.
  3. Ich “trinke” weniger Plastik. Beim Einfüllen von heißen Getränken sind Plastikbecher gesundheitstechnisch gesehen so eine Sache: Weichmacher lösen sich was wissenschaftlich erwiesen ist, ganz gerne von den Becher ab.
  4. Beim Verzicht aus Plastikbecher ist man zweimal nachhaltig, betrachtet man die fossilen Ressourcen und den CO2 Ausstoß, die zur Herstellung von Plastik benötigt werden. Und schließlich die Tatsache, dass Plastikbecher nicht recycelt werden und somit unseren Müllberg nicht kleiner machen.

Facts

Hier ein paar Fakten von UTOPIA, die ich sehr spannend fand:
(Quelle: http://www.utopia.de/magazin/kaffee-coffee-to-go-becher-muell-umwelt-recycling-1?all)

150 Liter Kaffee trinkt der Deutsche nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes im Jahr im Durchschnitt (also etwa zwei Tassen Kaffee pro Tag). Davon sind es ca 20 Liter Kaffee pro Jahr, die der Deutsche im Durchschnitt im Jahr aus Papp- oder Plastikbechern/Coffee-to-Go-Bechern zu 0,25l trinkt. Somit landen also 80 Trinkbecher plus Plastikdeckel pro Person im Jahr auf dem Müll. Für Deutschland entspricht das bei 82 Millionen Einwohnern 6.560.000.000 Milliarden Kaffeebechern. Stellt man diese Becher (pro Becher eine Höhe von 10 cm) aufeinander, entsteht ein Kaffeebecherturm von 590.400km. Zum Vergleich: Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, ist 2.962 Meter hoch.

Für Österreich kann man also mit einem Zehntel der Bevölkerung mit Durchschnittswert von 672.000.000 Millionen. Der Kaffeebecherturm wär hier knapp 60.000km hoch. Zum Vergleich: Österreichs höchster Berg, der Großglockner hat immerhin ein Höhe von 3.798 Metern.

Der Äquatorumfang beträgt rund 40.000 Kilometer. Die Deutschen können sich mit ihren Kaffeebechern also etwa 14 Mal um die Erde wickeln. Die Österreicher immerhin eineinhalb Mal.
Absurd!!

Also: Besser beim Coffe-to-Go-Shop seinen eigene Thermostasse mitnehmen. Passen auch unter die meisten Kafféeautomaten.

14. Juni 2012 Leben ohne Plastik

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